„Dich störe nichts, wie es auch weiter klinge,
schon längst gewohnt der wunderbarsten Dinge.“
Goethe, Faust II



Der Tod, das große Schreckgespenst? Warum hat der Mensch so große Angst vor dem Leben und mehr noch vor dem Sterben. Warum?

Folgendes könnten wir zum Beispiel auch in unseren  kleinen Runden gemeinsam überlegen: „Müssen wir alle irgendwann sterben“?

Diesmal ist eurer eigener Ausdruck gefordert. Begeben wir uns also ganz locker in ein Brainstorming: Ist das wahr? Können wir das wirklich wissen? (vergl. Byron Katie) Der Tod scheint uns doch sicher! Oder zweifelt jemand daran? Nun, die Religionsstifter und alle ihre Heilslehren sagen immer mehr oder weniger deutlich, der Tod sei nur eine Illusion.  Der freie Geist sei  durch den Glauben an einen materiellen Körper in Ketten gelegt – so ihr Credo. Der Tod biete – grob gesagt – wieder eine gewisse Befreiung aus der Materie und damit die Möglichkeit  einer geistigen Neuorientierung mit Hilfe einer Wiedergeburt. Und sagte nicht gerade der Nazarener Jesus: „Fürchtet euch nicht!“?
Wir wissen z.B. durch Rückführungen, dass König Ludwig II sein Ableben gar nicht bemerkte. Er war geistig auf einer Reise in eine goldene Stadt, quasi in seinen persönlichen Himmel. Rückführungen können so etwas  eindeutig belegen. Daher denkt  gründlich und lange darüber nach. Und macht vielleicht selbst auch eine Rückführung.
Wie es dem Ablegen des Körpers weitergeht, beschreibt Jakob Lorber in seiner Buch „Jenseits der Schwelle, Sterbeszenen“.

Die eigentliche Auferstehung im Geiste aber ist nur durch den Tod des Ego möglich. Wir müssen sterben, um – in und als Gott wieder auferstehen zu können. Jesus hat es uns vorgelebt. Das ist ein hochgradiges Mysterium.  Darüber werdet ihr hier ausfürlich unterrichtet.

Schauen wir noch weiter…

Hat nicht auch Gifty (unser hauseigener Bengel) wieder dazu ein Gedicht zum Thema Tod schreiben müssen?  Was finden wir denn da unter „Gifty’s poems“ ?

„Wann stirbt der Tod?“

Wann stirbt der Tod?
Es wird nun mal Zeit!
Er ist doch nicht das,
was uns endlos erfreut!

Er kommt aus dem Nichts
ja woll‘n wir dort hin?
Gar mancher vielleicht,
doch nicht das “Ich bin“!

Ich bin das „ICH BIN“,
was ein jeder auch ist.
Nur das ergibt Sinn,
und das ist – Gottes List!

© Gifty’s poems 14.02.2022

Aus der geistigen Welt kommt diese Botschaft.

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Sammeln wir hierzu weiter Stoff! Überlegen wir einfach, was wir darüber schon wissen…

Sterben ist nicht erlaubt! Nichts wird heute mehr gefürchtet als die körperliche Vergänglichkeit und ein mögliches Ableben. Wir sind nur an einem Körperdasein interessiert. Selbst denen, die sich das Sterben wünschen, wird es in unseren Breiten nicht gestattet. Der Tod wischt dem Individuum vermeintlich doch alles wieder weg, was dieses sich für die Einmaligkeit und Besonderheit im Laufe des Lebens hart erarbeiten wollte und oft auch hat. Und das ist doch ungerecht, das darf doch nicht sein! So ist die übliche Ansicht heute. „Gekämpft und doch verloren“, heißt es in den Todesanzeigen.
Das betrifft sowohl das Körper-Selbst, das Gefühls-Selbst, das Verstandes-Selbst, also all unsere Werte, derentwegen wir so gerne geliebt oder bewundert werden wollten als die Guten, um unser  ständig gefühltes Mangeldasein endlich einmal für immer loszuwerden, machen wir nochmal und nochmal mehr desselben. (Watzlawick)

Ein gewöhnlicher Mensch (m/w/d) will diese Hoffnung, es möge doch noch irgendetwas Großartiges für ihn herausspringen – und sei es das letzte Weihnachten im Kreis der Familie – behalten. Und so werden manche mit den Jahren immer unleidlicher und frustrierter. Man wird verständlicherweise von der jungen Generation, die sich die Welt erst erobern möchte, dafür abgelehnt. Niemand will von einem anderen an einen Untergang, an das Scheitern seiner Ego-Träume gemahnt werden. Memento mori – nein danke! Dabei kann ein langsames Verlöschen für alle – gerade auch für die nächste Umgebung – sehr wichtig sein für das eigene, seelisch geistige Wachstum.

Der Tod setzt dem narzisstischen Ego, der äußeren Persona, die man doch so gerne geworden wäre  ein brutales und gnadenloses Ende, oft sogar plötzlich und unerwartet.  Nachts im Bad fällt mancher einfach um. Die Maske, die er sich geben wollte, fällt dabei scheppernd zu Boden.  Was von einem dann noch übrig bleibt mutet meist eher unappetitlich an. Die Umgebung wird dadurch oft traumatisiert. „Ach wie bald, ach wie bald, schwinden Jugend und Gestalt“ bedauert der unbestechliche Volksmund.

Doch es gibt auch sehr viele, die ganz bewusst aus der Welt scheiden wollen, deren „Lebenstrieb“ den bewussten Tod wählt. Warum wohl haben gerade die Ärzte die höchste Selbstmordrate aller Berufsgruppen? Weil ihnen ihr Scheitern mit den Jahren immer deutlicher geworden ist?

Aber gab es nicht immer welche, die es einfach besser wussten als wir? Ja, es gab durchaus Zeiten, da wurden die Menschen auch ohne moderne Technik viele hunderte Jahre alt. Sie lebten damals mit dem Jenseitigen in ständiger Verbindung – so wird in alten Schriften berichtet. Sie holten sich Rat bei Gott oder den Göttern, wie Moses zum Beispiel.
Und es gab auch immer wieder Zeiten, da lebten die Menschen nur wenige Jahrzehnte. Das war just dann, wo man voller Besessenheit und Gier nur der irdischen Lust nachjagte, wo man im Bewusstseins des Mangels und der daraus entstehenden Lust am „noch mehr desselben“ – lebte: Motto: „Die Welt ist nicht genug!“ Und diese dekadente Haltung beflügelte dann immer einen Untergang. (Jeder Pol erzwingt seinen Gegenpol.)  

Hören wir noch zum Schluss Gifty’s Theorie übers Sterben:

Der Körper zerfällt,
sobald man den Wandel verspielt
und die Impulse des Innern bei sich ignoriert,
weil man meint, es wird von einem erwartet,
diese Welt zu verbessern – die doch längst schon entartet.

Und die Hoffnung stirbt, wenn sich kein Heil hier ergibt,
wenn man sieht, in der Welt wird der Angriff geliebt,
und man erfasst irgendwann, diese Welt ist nicht mein
und zieht sich zurück, um im SELBST nur zu sein.

Dann ist man geläutert, will plötzlich nichts mehr,
und fühlt sich ganz frei, denn die Welt gibt nichts her.
Sie ist Illusion – wie einst ein Tröster  gesagt –
um das zu begreifen – genügt dir  e i n   Tag.

© Gifty’s poems

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