„Das Himmelreich gleicht einem Menschen, der guten Samen auf seinen Acker säte. Als aber die Leute schliefen, kam sein Feind und säte Unkraut zwischen den Weizen und ging davon.“
Math. 13
Seit Jahrzehnten geben wir geistige Orientierung und bieten hoch inspirierende Bildungsmomente, um uns den Blick auf die Vielfalt in der Einheit wieder bewusst zu machen. Darüber hinaus holen wir uns die Erinnerung unserer umfassenden Geistigkeit wieder ins Bewusstsein.
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Diverse Weltanschauungen
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Wie ihr seht, liefern wir euch wichtige Zusammenhänge. Diese Zusammenhänge waren den meisten vorher noch nie bewusst geworden. Dennoch wurden sie oft unmittelbar verstanden. Und zwar in einer Form, als hätte man sie immer schon gewusst. Manche der Studierenden haben allerdings gedacht, ein Auswendiglernen der neuen Gedanken allein wäre schon hinreichend. Und das waren immer die, die auch eine ehrliche Selbsterforschung für sich selbst ablehnten. Selbsterkenntnis ist aber der erste Weg zur Besserung, das sagt schon der Volksmund – und auch das Orakel von Delphi. Doch heute setzt ein wenig Selbsterforschung erst dann ein, wenn das Befinden des Einzelnen schon Krankheitswert erreicht hat. Ein folgenschwerer Irrtum, besonders wenn es sich um Störungen wie die sogenannte Schizophrenie dreht, von der heute nur wenige wissen, worum es sich dabei wirklich handelt. „Doch wer darf das Kind schon beim Namen nennen“? (frei nach Goethe). „Denn die wenigen, die was davon erkannt…, hat man von je gekreuzigt und verbrannt“. Vermutlich sagt die Kirche deshalb dazu nicht mehr viel. Es würde nicht in das naturwissenschaftliche Weltbild der Aufklärung passen.
Und so langsam kam dann manchem zu Bewusstsein, wie sehr in unseren Breiten den Menschen schon lange immer die gleiche, primitive Denkform gelehrt worden ist. Nämlich durch und durch eine spaltende, eine männliche und verurteilende. Von Frauen (besonders von muslimischen Müttern) wird ja gesagt, sie verzeihen ihren Söhnen alles. Nun, mit Frauen hat es eine eigene spirituelle Bewandtnis. Davon später mehr. Die mosaischen Religionen sagen alle, wir seien sündige Mangelwesen, lebten in einer gefallenen, unvollkommenen Welt – weil wir von einem rachsüchtigen Gott aus dem Paradies geschmissen wurden. Denn dem Geschöpf Gottes wurde von einem Wesen, das die Form der Schlange oder eines Lindwurms hatte, eingeredet: Das Geschöpf könne selbst Gott spielen und sich erlauben, Entscheidungen darüber zu treffen, was gut und was böse sei und was richtig und falsch – wenn es zu diesem Zweck die verbotene Frucht vom Baum des Todes in sich aufnähme.
Was im Umkehrschluss natürlich auch besagt, dass fast jeder, sobald er zu wissen glaubt, was für die Welt das Gute und das Böse sei, sich parallel dazu auch von seiner inneren Stimme, die immer die Wahrheit weiß, getrennt erfährt und sich einen geistigen Irrtum einhandeln muss.
Ganz ähnlich dem Märchen von Schneewittchen. Dort, wo die reine Unschuld durch den vergifteten Apfel der bösen Stiefmutter auch in einen todesähnlichen Schlaf verfällt. (Neuerdings kamen manchen dann zwangsläufig Gedanken an die Impfkampagne.)
Nun, die Probe auf den Pudding ist das Essen, sagte immer einer unserer Lehrer. Also, wir müssen das Behauptete am eigenen Leib erfahren. Sonst bleibt es nur totes Wissen.
Einigen Schülern dämmerte dann schon, dass gerade unsere, in diametrale Gegensätze gespaltene Denkform von Gut und Böse, von Richtig und Falsch, sie schon ein Leben lang in Beschlag hatte. Und sie bejahten unseren Vorschlag ihre Gedanken bezüglich ihrer Urteile dahingehend auszuloten. Die das häufig machten, hatten große Erfolge. Andere meinten, das mache ihnen Angst. Sie fürchteten mehr als alles andere sich selbst. Aber an sich ist ja nichts nur Gut oder Böse, allein unsere geistige Vorstellung legt dies fest. Das vermittelte uns schon das Genie Shakespeare. Nur wir beachten es nicht. Wir wollen gut sein und darüber Gott spielen, um andere in unser Boot zu zwingen und über andere Macht ausüben. Doch was ist wirklich Gut? Bei dieser Erkenntnis konnte es bei einigen Schülern schon mal Wums machen. Und was sind die Folgen? Wir leben fortlaufend in Unsicherheiten, geraten in die eisigen Fröste einer Ungewissheit und damit in maßlose Angst und Panik bei der Vorstellung von Versagen, Mangel und Tod – bis zum heutigen Tag. Und derzeit mehr denn je. Sagen wir es deutlich: So mancher dreht gerade durch und erhofft seine Rettung dann doch von „Halbgöttern in Weiß“ und der geistloser Magie der selbsternannten, vermeintlichen Autoritäten. Jene, die sogar die eherne Schlange aus dem 4.Buch Mose, als dem Symbol der Sünde schlechthin mit ihrem Äskulapstab auch noch zeigen.

Die ursprünglich im Paradies vorhandene Einheit mit dem Geist Gottes (Jesus: „Ich und der Vater sind Eins.“ Joh. 10,30) ließ sich der Mensch aus dem Bewusstsein schieben und das machte ihn zwangsläufig zum ewigen Zweifler, zum Selbstverneiner, zum einsamen homo fugens, der ständig auf der Flucht ist und scheitert – und mit ihm auch seine eigenen Werke, die immer wieder unter seinen Händen zerfallen – bis heute. Denn sie werden jetzt nicht mehr mittels der geistigen Impulse des Schöpfers zum Wohle aller in der Einheit mit Gott erschaffen. Und damit sind sie nur noch Tand aus Menschenhand (Schiller). Nach Plato sehen wir ja an der Wand der dunklen Höhle nur die Schatten all dessen, was im Lichte irgendwo draußen geschieht. Wir selbst aber sind blind für die Wahrheit.
Ein Aspekt innerhalb unseres polaren Denksystems wird nämlich schon gar nicht mehr beachtet: Jede Münze hat ihre zwei Seiten. Nichts ist in einer polaren Welt ohne sein Gegenteil wahr. Aus der Einheit isoliert, zieht der eine „gute“ Pol immer auch sein Gegenteil, „das Schlechte“ in die geistige Wahrnehmung. Freud hat das Projektion genannt. Ich sehe im anderen immer nur das, was in meinen Denkvorgängen (und die sind manchmal sehr eng und einseitig) vorherrscht. Mehr nicht. Demnach muss für unser jetziges Denksystem gelten, je mehr man nach dem Guten strebt, desto mehr ruft man das Böse in die Erscheinung. Die Falle der Schlange besteht also darin: Man stellt genau das her, was man zu verhindern versucht und bemerkt es nicht. Ganz schön tricky der Lindwurm, oder?
Für Nichtmitglieder geht es aber auch noch weiter:
- Ihr könnt gerne noch im Menü umherklicken und euch dort noch näher umsehen. Bei den Epistolae Morales zum Beispiel. Der Name ist von Seneca entlehnt.
- Inspirationen und Teaser findet ihr fortlaufend, oft auch zum aktuellen Tagesgeschehen, wie z.B. derzeit gerade “ Papst Benedikt, das Rumpelstilzchen auf dem Stuhl Petri.
- Außerdem zeigen wir euch an einem Beispiel, wie durch freien Assoziationen und Brainstorming ein gemeinsames Studiengespräch der Stufe II ganz locker angekurbelt wird. Wir werden dann weiter lernen, die Ereignisse im Außen der Welt als Gleichnis für uns zu deuten und das bislang gefürchtete Thema Tod aus der Tabuzone holen. Hier klicken >>
- Und bald gibt es auch eine Einführung in Stufe III und IV für Lehrer Gottes jedweder Richtung. Thema: Der Blick der Liebe auf die Vollkommenheit in Allem. Eine extra Zusatzausbildung als Ulmer Heilandragoge ist darüber auch möglich.
Viel Spaß und einen offenen Geist!
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